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Ein🧵zu den Wahlen in #Frankreich. Im Sommer nach dem Mauerfall war mein 16-Jähriges Ich in einem schnuckeligen Örtchen namens Riantec auf einer Jugendreise, organisiert von einem Deutsch-französischen Ehepaar. Die Idee hinter den Fahrten: Völkerverständigung. Was wir aber vorfanden ... (1/12)
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war ein ganzes Dorf in Angst. Angst davor, dass "Deutschland jetzt wieder groß, gefährlich wird". Die Gruppenleiter haben daraufhin einen Austausch-Nachmittag organisert. (2/12)
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Die Bewohner von Riantec wurden zu Kaffee & Kuchen eingeladen, und beide Seiten haben sich davon erzählt, was sie von der bevorstehenden Wiedervereinigung halten oder befürchten. (3/12)
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Ich kann mich noch ziemlich gut daran erinnern, wie vor allem die älteren Dorfbewohner von den Grausamkeiten der Besetzung erzählt haben, und auch von den Jahren der Entbehrung, die darauf folgten. Wir haben als Jugendliche diese Angst mit Erschrecken zur Kenntnis genommen. (4/12)
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Gleichzeitig haben wir versucht zu erklären, dass Deutschland sich entwickelt hat, dass keine Gefahr mehr ausgeht von einem Land, das fest auf dem Boden der Demokratie steht. Ich haben damals einen kurzen Text darüber geschrieben, dass die Trennung der beiden Deutschlands Familien, (5/12)
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Freundschaften und Ehen zerrissen hat, und dass ich hoffe, dass der Riss, der durch das Land ging, bald aufgelöst wird (Ja, ich weiß. Ich war jung und hatte Ideale). (6/12)
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Was den Austausch zwischen der deutschen Jugendgruppe und dem Dorf etwas erschwerte, war eine FuĂźball-Weltmeisterschaft, deren Sieger Deutschland heiĂźen sollte. (7/12)