Das hier finde ich tatsächlich einseitig. Wenn benachteiligte Gruppen Gleichberechtigung oder Inklusion welcher Art auch immer einfordern, ist Genervtheit der bei dem betreffenden Aspekt privilegierten Mehrheit eine Standardreaktion. Unreflektierter Umgang damit führt dann oft zu einer unguten 1/
Die Alt-Text-Aktivisten hier vergreifen sich so unglaublich oft im Ton, das ist einfach nur unangenehm. Ihr habt zwar Recht, aber kein Recht, andere deswegen unflätig anzugehen.
Schaltet sprachlich bitte mal nen Gang runter. Ihr vergiftet hier so das Klima und vergrault Nutzer. Ganz ernsthaft.
Dynamik. Die (oft ja sehr große) Mehrheit ist nun einmal in der Mehrheit. Wenn da genügend Menschen das "Gruppe X nervt aber mit ihren Forderungen", gerne verbunden mit Hinweisen auf einen unangemessenen Ton, verbreiten und wiederholen, dominiert es bald den Diskurs. Und die Minderheit, die 2/
Teilhabe erreichen möchte, bekommt zusätzlich noch was auf den Deckel von all jenen Menschen, die sich in ihrer Genervtheit einig sind, dass ihre eigenen Befindlichkeiten letztlich wichtig sind als die Inklusions-Forderungen der Minderheit. 3/
Das "im Prinzip ja, aber nicht in dem Ton" ist dabei generell ein großer Hemmschuh. Denn eine Ausprägung davon ist ja, dass es diejenigen, die Teilhabe fordern, letztlich zu Bittsteller*innen degradiert, die gerne etwas erbitten können, aber wenn der Ton zu fordernd wird, dreht sich die 4/
Debatte dann auf einmal nur noch um den unangebrachten Ton. Das allgemeine Muster gibt es in ganz vielen verschiedenen Zusammenhängen. Das "Ja, aber doch nicht so!" thematisiert schon der "Letter from a Birmingham JAil" von Martin Luther King. Und ja, klar gibt es auch unangebrachte Äußerungen. 5/
Wenn die Grenze zu persönlicher Belästigung bzw. Mobbing überschritten wird, dann geht das gar nicht. Aber auch da spielen natürlich subjektive Wahrnehmungen eine Rolle. Dass "ich werde kritisiert" als "ich werde gemobbt" umgedeutet und damit zum Gegenangriff übergegangen wird gibt es schließlich 6/
auch. Letztlich sollte man von denjenigen Mitgliedern der Mehrheit, denen Fairness und Inklussion im Prinzip wichtig sind, heutzutage zumindest das Kontext-Wissen und einen Grad von Selbstreflexion erwarten können, der solche Mechanismen kennt und auch bei der eigenen emotionalen Reaktion mit 7/
Die Grenze zum Mobbing ist recht hoch. U. a. spielt da ein Wiederholungs- und ein Zeitfaktor mit rein.
Wenn die Aktivistin/Betroffene jemand zweimal anschreibt und sagt, sie hätte es gestern schon gesagt, Person solle gefälligst dran denken, paar Worte Alt-Text einzufügen, ist das vlt nicht nett,
Wenn's nur das wäre, aber der Standard ist ja eigentlich immer, dass egal wie viele freundlich und/oder sachlich darauf hinweisen - wenn die Person keinen Bock hat wird einfach auf "Da war aber mal eine*r unfreundlich" zurückgegriffen, egal ob real passiert, so wahrgenommen oder irgendwo mal gehört.
Einerseits ja, andererseits: Wenn Teil jener Botschaft ist, dass der Ton wichtiger ist als der Inhalt, und man dazu beiträgt den Inhalt in den Hintergrund zu drängen weil die eigene Befindlichkeit gegenüber dem Ton als wichtiger eingeordnet wird, ist es halt auch nicht gut.
Der, der stumm missachtet und verletzt, kann sich immer darauf zurückziehen, "ja nichts gemacht zu haben".
Die Missachtung ist bereits kein guter Ton.
Und zuerst verletzen und dann sagen "Ey, so nicht mit mir", Emotion dann als etwas absolut kontrolluerbares und unberechtigtes darzustellen, kennen
Ein großes Problem war/ist ja, dass Leute angepampt wurden, die regelmäßig Alt-Texte schreiben, aber halt nicht immer, bzw. angegangen wurden, weil ihre Alt-Texte nicht gut genug seien.
Letztere Angriffe können übrigens nur von Aktivisten und nicht von Betroffenen kommen.
Sicher, da hast du Recht. Ich finde allerdings bei jedweder Kommunikation Ton und Inhalt gleich aussagekräftig. Die Frage ist doch, was will ich erreichen?
Der Alt-Text ist wirklich kein grosser Aufwand. Man kann ihn sogar recht kurz halten. Es handelt sich schliesslich nicht um einen Aufsatz. Beschwert hat sich bei mir noch niemand. Wenn jemand etwas genauer wissen will, kann man gerne nachfragen. Der Alt-Text hat auch etwas mit Respekt zu tun.
Nichts gegen Hinweis oder meinetwegen auch Ermahnungen. Aber es geht hier um die Tonalität. Und die war in dem fraglichen Post vollkommen indiskutabel. Niemand muss sich so von der Seite anpampen lassen. Gut wäre, wenn jede/r Alt-Texte schriebe, aber es ist keine so einzufordernde Verpflichtung.
Meine Kritik richtet sich nicht gegen Alt-Texte (habe fast alle meine Bilder hier damit versehen),
sondern gegen die Art und Weise, wie sie hier von manchen eingefordert wird.
Danke dafür. Selber war ich schon fast so weit, mich als sehend, Alt-textend und Fotos teilend positiv ins Gemenge zu werfen, aber so dezidiert ruhig argumentierend wär das nicht geworden.
Ich schreibe alt, interessiert keinen.
Auch wenn Teile und den ALT hinzufüge interessiert es nicht.
1x bekam ich ein Dank, weil ich die Person darauf hinwies, Bild mit ALT.
Ich hatte Fragen reingeschrieben, keiner bemerkt es.
Und da verstehe ich dass manche keinen Bock auf ALT schreiben.
Gleich werde ich bvon Hardliner angegangen, wiel keine Inklusion, dabei bin nicht ich das Problem, sondern die es nicht machen.
Ja Kritik und Erklärungen warum die Lust an ALT zurück geht, wird nicht angenommen.
Schade.
Ich habe sie und du?
Aber es ist schwierig mit euch über das Thema zu reden, weil ihr mich nur falsch verstehen wollt/könnt oder was auch immer.
Schade.
Du beschwerst dich buchstäblich darüber, dass dir nicht genug gedankt wird für deinen Einsatz. Der Thread zeigt wunderbar worum es dabei geht. Niemand versteht dich falsch, es geht nur eben nicht um dich und das scheint ja deines und das Problem derer zu sein, die sich hier über Aktivismus bescheren
YMMV. Und ob es jemand bemerkt (der oder die sich daraufhin nur nicht meldet) weiß man ja letztlich nicht sicher. In der Hoffnung auf irgendeine Art von "Belohnung" sollte man es sicher nicht machen. Die legitime Art von Belohnung, dass nämlich jemand den Alt-Text liest und sich deswegen 1/
inkludiert fühlt, bekommt man in den meisten Fällen vermutlich gar nicht mit. Auf einem "Dankeschön" bestehen sollte man natürlich nicht - das wäre dann ja wieder eine weitere Variante des unguten ihr-müsst-schön-lieb-um-Inklusion-bitten-sonst-mache-ich-nichts. 2/2
Kein Dankeschön für ein ALT. Ein Like nur wenn das Bild gefällt, wenn aber keiner liked dann ist mein Post mist.
Mir ging es nur um die Agrressive Art, als ich erklärte warum manche keinen ALT schreiben.
Aber wenn man sich die Mühe macht einen Fremdpost, zu teilen mit ALT, weil sich beschert wurde das kein ALT da war, wäre ein Danke, nett.
Denn sonst macht es keiner mehr.
Den letzten Satz würde ich bestreiten. Ich habe mir bei Bsky die entsprechende Erinnerung (kein Bild ohne ALT-Text) eingestellt, mache es inzwischen fast automatisch (sicher noch verbesserungswürdig, aber man übt dadurch ja auch) und mache das jetzt einfach so weiter. Dahinter (und vielleicht ja 1/
dann kann man alao rampen u. lifte abreißen, weil sich d. betroffenen ja nicht genug bedanken.
altrext ist keine gnade f. die jemand kopfstreicheln verdient. es ist wie bitte/danke sagen od. d. n-wort vermeiden.
Konkrete direkte Vorwürfe lese ich da erstmal nicht. Aber (durchaus frustrierte) Aussage, aus denen man sehen kann, was diejenigen, die in dieser Sache "auf der anderen Seite" sind an der Stelle denken/fühlen. Ist die Unterscheidung von "Inklusion ist ein Recht" vs. "Inklusion ist etwas, was man 1/
sich in jedem Einzelfall höflich erbitten muss" für Sie nicht nachvollziehbar? Bzw. der Frust darüber, dass etwas, das eigentlich ein Recht ist (im Wortsinne sogar) in der Praxis so häufig wie etwas individuell zu Erbittendes behandelt wird? 2/2
Ich vermeide das N-Wort, erwarte keine Streicheleinheiten, sondern erkläre nur den Frust der nicht ALT schreiber.
Aber dann kommen andere, statt auf meine Text einzugehen, spulen die ein Programm ab.
Rampenabbauen
Bedanken für ALT
Usw...
Nein da sind keine konstruktive Gespräche.
Konstruktiv ist, was man draus macht. Das hängt ja durchaus auch an Ihnen. Gehen Sie doch ruhig mal auf die Diskussionsanstöße ein: Sehen Sie Inklusion als Recht? Oder als etwas, was in individuellen Situationen jeweils höflich zu Erbitten ist?